Ursula von der Leyen wurde am Dienstag mit einer knappen Mehrheit im EU-Parlament zur Kommissionspräsidentin gewählt.
Wie kam es zu dem Schwenk von ganz rechts -immerhin hatte Ungarns Viktor Orban sie nominiert- hin zu Zugeständnissen an liberale und sozialdemokratische Kräfte?
Ines und Steve kommentieren ihre Rede und alle Vorschläge.
Ist sie überhaupt die richtige Person für diesen Job? Immerhin ist sie eher als “Zensursula” und Skandale bei der Bundeswehr aufgefallen; dazu die riesige Beratertätigkeit durch Firmen wie McKinsey. Und was bedeutet das für die Zukunft der EU?
Außerdem: Die zweite große Nachricht ist Annegret Kramp-Karrenbauer als Nachfolgerin im Verteidigungsministerium. Wie kam es dazu?
Links zur Sendung:
- Süddeutsche Zeitung, von der Leyens Forderungen
- Kandidatin von Viktor Orban, Der Freitag
- Französisches Militär: Flyboards
- Die magische Rede – aus dem Hut über Nacht gezaubert. (Wird sicher alles 100% umgesetzt.)
- Orbans Kandidatin
- Orbans Kandidatin II
- Ohne PIS, kein VdL
- Die beste Opposition von links?
Infos zur Sendung:
- Foto: Europäisches Parlament (Screenshot)
- Musik: Jannick Plume
Für mich ist das wichtigste bei der Behandlung von Reden wie denen von Frau von der Leyen, ganz genau darauf zu achten was sie sagt. Meiner Ansicht nach vertritt sie perfekt die Merkel-Schule der Rhetorik: Sie sagt nicht: “Ich werde für XYZ sorgen”, sondern sie sagt: “Ich werde mich dafür einsetzen, dass…” oder “Ich finde es wichtig, dass…”. Das sind keine klaren Aussagen, die man von einer zukünftigen Kommissionspräsidentin erwarten können sollte, sondern all ihre Aussagen beinhalten schon immer das Rückzugsmoment. “Ich konnte mich damit leider nicht durchsetzen, aber ich hätte das wirklich gerne gemacht, glauben sie mir.” Dass sich vor allen Dingen die deutschen Sozialdemokraten, die genau diese Taktik schon so lange und so verletzend kennengelernt haben, wieder von so einer Sonntagsrede haben einlullen lassen, lässt mich wirklich fassungslos zurück. Mal ganz abgesehen davon, welche schein-intellektuellen Volten sie in ihren Pressestatements schlagen, um diese Entscheidung mal wieder vor sich selbst zu rechtfertigen.